Trackerfahrung, Spider auf dem Bilster Berg (spielen mit den großen Jungs)

  • Hi zusammen,


    hier ein kleiner Bericht von der Rennstrecke, für alle Interessierten. (Ups, ist jetzt doch etwas mehr geworden.)
    Vorweg: Ich kann hier nicht den Serien-Abarth vergleichen, da ich ein KW v3, breitere Felgen und Spur (Sturz V/H 2,1/2,3) und den Yokohama AD08R in 215/40 R17 fahre.


    Am Mittwoch war ich mit dem Abarth 124 Spider auf dem Bilster Berg. Wem das nichts sagt, das ist eine Rennstrecke bei Bad Driburg, in Ostwestfalen-Lippe, die von Hermann Tilke und Walter Röhrl entworfen und 2013 gebaut wurden. Die 4,2 km lange Strecke hat 19 Kurven, zusammengerechnet in einer Runde 72 m Höhenunterschied und eine maximale Steigung von 21 % sowie maximal 26% Gefälle. Eigentlich alle Teile im westlichen Teil sind technisch anspruchsvoll.


    Das Event war ein "Racetrack Training Basic", 4 x 20 Minuten geführte Runden hinter einem Instruktor, überholen verboten, die 21 Teilnehmer wurden auf 3 Gruppen aufgeteilt. Das Briefing war sehr gut und ausführlich, eine Übersicht über die Strecke musste man sich aber, wenn man das wollte, vorher in Eigenregie verschafft haben (wobei in der Halle eine Streckenkarte hing, das Briefing aufgrund des Wetters aber nach draußen verlegt wurde). Es gab keine Funkgeräte, es wurde nur hinterhergefahren.


    Bei der Aufteilung gab es gleich die erste Überraschung: Mit Nordschleifenerfahrung wurde ich in die "schnelle Gruppe" gesteckt, genauso wie mein Kumpel mit seinem BMW 235i, da er an einigen ADAC-Trainings teilgenommen hatte. Den Bilster Berg sind wir beide noch nie gefahren und er war noch nie auf einer Rennstrecke. Die anderen Fahrzeuge in der Gruppe waren GT3 RS, GT4, Carrera 4S, eine Corvette C7, ... also alle doppelt so viel PS oder mehr. Der BMW des Instruktor war ein kompletter Rennumbau, zwar "nur" 200 PS stark, aber Competition Fahrwerk und Slicks.


    Die langsamen Gruppen waren voll und von denen wollte niemand in die schnelle Gruppe wechseln (Golf R, GTI, Tiguan Hyundai i30n, ...) Man sagte uns, es würde eh nicht sehr schnell gefahren, es ginge erst mal um saubere Linien und Strecke kennenlernen. :rolleyes: Frei nach dem Spruch aus "Boondock Saints": Und dann begann das Blutbad die Achterbahnfahrt:


    Der erste Stint von 20 Minuten (7 Runden) war schon etwas schneller als ich für eine Einführung in die Strecke und Linie anfangs erwartet hatte oder gewohnt war, es ging aber ganz gut und man hatte noch etwas Zeit, sich links und rechts die Pylonen für die Einlenkpunkte anzuschauen und einzuprägen. Ungefähr nach der Hälfte merkte ich dann allerdings, dass ich den Sport-Modus gar nicht an hatte. Als die volle Leistung anlag, wurde es ein bisschen entspannter im Cockpit. :whistling:


    Im zweiten Stint wurde die Pace aber schon ordentlich angezogen, der 235i (Serienfahrwerk, Michelin Pilot Super Sport) hatte schon ganz schön zu kämpfen, verschätzte sich in einer Kurve und konnte sich gerade noch auf die Ausweichfläche retten. Da muss ich sagen, sowas sollte in einem "Basic Training" zum Kennenlernen der Strecke, schnelle oder langsame Gruppe hin oder her, nicht passieren.


    Der dritte Stint war für die Porsche mit ihren 340+ PS sicherlich immer noch entspannt – im Abarth 124 mit 170 PS musste ich allerdings jede Kurve perfekt nehmen um Schwung mitzunehmen. Wie ein Instruktor hinterher sagte: "Im Porsche kannst Du eine Kurve auch mal vollkommen falsch und dadurch langsamer fahren, auf der Graden gehst Du auf's Gas und bist sofort wieder dran, hast den Fehler wieder rausgeholt. Da versaut einem die Leistung und die Sicherheit im Fahrwerk des Porsche den Fahrstil und man gewöhnt sich leicht an, mit schlechten Linien durch die Kurven zu fahren."


    Das konnte man da auch schön beobachten, in den technisch anspruchsvollen Abschnitten/Kurven liegt der 124 (dank eingestelltem KW v3 Fahrwerk und 215er UHP-Schlappen) sehr gut und lässt sich präzise platzieren und mit einer guten Linie wurde die Distanz zum Porsche vor mir geringer und zu dem hinter mir größer – aber nach der Kurve gaben die Gas, der vor mir war weg und der hinter mir drängelte wieder an der Stoßstange, besonders natürlich bei den Steigungen. Meinem Kumpel im 235i wurde die Pace und die dadurch nicht mehr so perfekt gefahrene Linie zum Verhängnis und er fand sich im Kiesbett wieder (und blieb anschließend auch draußen). Ich muss zugeben, dass mich die Tatsache, ihn nicht mehr im Rückspiegel zu sehen, etwas nervös gemacht hat und meine Konzentration störte.


    Nach diesem dritten Stint standen dann plötzlich einige Porsche-Fahrer interessiert um den Abarth 124 Spider herum und grübelten, als ich von meinem Kumpel zurück zum Auto kam, "Was hat der an Leistung? Was kostet der? ..." Erstaunte Gesichter, als ich erzählte, dass der 124 Spider weniger als halb so viel Leistung hatte, als die beiden Carrera 4S vor und hinter mir. :whistling: Einer ordnete das dann auch ein bisschen ein, ordentliche Arbeit am Lenkrad müsse die mangelnde Leistung dann wohl ausgleichen, ein Kompliment, das man gerne von einem Porsche-Fahrer annimmt. ^^ Ein wenig Verwunderung war ihnen dennoch anzusehen. :D


    Und der vierte Stint – mittlerweile waren wir nur noch zu 5, die Corvette blieb aufgrund der Pace auch schon draußen – artete dann auch schon richtig in Arbeit aus: Nach dem ich einmal an zweiter Stelle in der Formation gut mithalten konnte und dann als nächstes direkt hinter dem Instruktor eine sehr gute, saubere Runde auf seiner Linie mitgefahren bin (und im technischen Teil einigen Abstand zum Folgenden aufbauen konnte – was ja aber eigentlich auch wieder nur zeigt, dass die Pace insgesamt zu schnell war, nicht nur für mich), ließ bei mir am Ende der Formation langsam die Konzentration nach, ich ließ den Abstand größer werden und beendete den Stint vorzeitig. Die Pace konnte ich dann doch nicht mehr mit gehen.


    (1/2)

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    | KW Variante 3 | Setup by Raeder Motorsport/Manthey Racing | OZ Formula HLT 7,5x17 ET35 | Yokohama AD08R 215/40 R17 |

  • Erstes Fazit: Meine Intuition, lieber in der langsamen Gruppe zu fahren und die Strecke und Linie erstmal kennen zu lernen wäre richtig gewesen. Das war jetzt Schwimmen lernen in dem man auf hoher See vom Boot geworfen wird. Bei Wind und Wellengang. Mit Haien.


    Zweites Fazit: Die anderen Fahrzeuge in der Gruppe sind schon ne ganz andere Nummer, mit denen brauchen wir unsere Fahrzeuge nicht vergleichen, auch wenn einige der dort anwesenden Porsche-Fahrer jetzt sicherlich mehr Respekt vor unserem 124 Spider haben werden.


    Drittes Fazit: In der langsamen Gruppe wäre ich wahrscheinlich nicht an die Limits gekommen, die ich bei mir und beim 124 bemerken konnte. Objektiv betrachtet hätte es dazu in einem Basic Training gar nicht kommen dürfen. Das Feedback hab ich auch angebracht und ein anderer Instruktor stimmte mir da auch zu.
    Subjektiv betrachtet bin ich persönlich natürlich daran interessiert, auch mal die Grenzen zu erfahren. Dadurch konnte ich einige Erfahrungen sammeln und Reaktionen des Fahrzeugs beobachten, die man ansonsten nirgendwo so (relativ) sicher provozieren kann:
    Zum Beispiel Lastwechsel durch Bremsen mitten in einer schnellen Kurve, weil der vor einem plötzlich in der Kurve langsamer wird, wo er gleichmäßig durchfahren soll. Oder Untersteuern in einer zu schnell genommenen Kurve und das Gegenteil, Übersteuern, beim Reagieren darauf durch Lupfen. (Das war wohl auch der Grund, warum der 235i im Kiesbett landete, weil seine überhitzten Michelin Pilot Super Sport da bei über 75°C am kurvenäußeren Vorderrad nicht mehr Grip liefern wollten und er zu hektisch reagierte.)


    Wie gesagt, dazu hätte es eigentlich gar nicht kommen dürfen, meiner Meinung nach. Und ich war sehr dankbar, dass ich gerade erst am Sonntag mit @Abarthig, @jayrock und @Bernie das ADAC-Sportfahrertraining gemacht habe, das mir sehr viel gebracht hat und sehr viel Sicherheit vermittelt und Vertrauen gegeben hat! Ohne das Training wäre ich wahrscheinlich schon nach dem zweiten Stint draußen geblieben.


    Thema Reifen: Ich bin mal rumgegangen und habe an verschiedenen Reifen der anderen gefühlt. Durch Training mit dem IR-Thermometer am heimischen Kaminofen kann ich mit der Hand auf +/-5°C abschätzen, dass meine Yokohama AD08R nach dem dritten Stint vorne rechts bei ca. 45/50°C waren während andere Reifen deutlich wärmer waren. Spannend fand ich, dass die Reifen hinten kühler waren als erwartet und links (fast immer Kurveninnenseite) an beiden Achsen kühler als rechts. Ich bin echt froh, die UHP drauf gehabt zu haben. Mit den Bridgestone wäre ich wahrscheinlich dem 235i ins Kiesbett gefolgt, wenn ich mal die Ideallinie nicht getroffen habe oder hätte zumindest früher das Vertrauen verloren. Die Reifen der Anderen (viele Michelin, von Cup über Sport 4S alles dabei) waren alle ein wenig wärmer als meine.
    Extrem war ein Tiguan in der langsamen Gruppe mit Winterreifen, die lösten sich langsam auf und zerlegten sich an den Rillen in den Profilblöcken. Da brauchte wohl jemand einen Grund, sich neue Reifen kaufen zu können.


    Thema Bremsen: Unmodifiziert. Der Hammer! Was die Serienbremsen von unserem Fahrzeug können, hat mich beeindruckt. Da spielt natürlich das Gewicht eine Rolle und die Tatsache, dass wir vorne die Brembos haben. Außerdem natürlich die Bremstechnik: Kurz und hart, nicht lange drauf stehen. Auch wenn ich öfter mal Bremsen musste, weil das Tempo sehr ungleichmäßig war (wie oben erwähnt, die Porsche fahren langsamer als der Instruktor durch die Kurve, geben nach der Kurve Gas, laufen auf, bremsen, lassen sich wieder fallen, holen auf, laufen auf, usw.).
    Wenn die richtig warm werden, merkt man, dass die noch mal etwas griffiger werden, nach dem Abkühlen "fehlt" dann erstmal ein bisschen bzw. es ist etwas mehr Spiel im Pedal als wenn sie warm sind, kennt man ja, aber ich hatte ständig Vertrauen in die Bremse.


    Vergleich zur Nordschleife: Drei Runden auf der Nordschleife finde ich persönlich entspannter und angenehmer als 20 Minuten Bilster Berg.
    Interessant ist die Strecke allerdings schon und Spaß macht sie auch. Ich würde da gerne mal frei (und mit wenig Verkehr) fahren oder noch mal mit einer gleichmäßigeren, ausgewogeneren Gruppe die Linie lernen.


    Wurde jetzt etwas mehr als gedacht, vielleicht kann der ein oder andere was mit dem Bericht anfangen.


    Viele Grüße,
    Torben


    PS: Hat auf den ersten Blick nichts mit dem Bilster Berg oder der Rennstrecke zu tun, aber das wichtigste Fazit:
    Absolute Empfehlung des ADAC-Sportfahrertrainings! :thumbup:;) Machen Abarthig und ich nächstes Jahr bestimmt wieder und ich denke, wir würden uns freuen, dann noch mehr 124 dabei zu haben!

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  • @RezeptFrei Vielleicht ergibt sich ja mal ein gemeinsamer Besuch. Ich glaube, @Bernie wäre auch scharf drauf.

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  • Hi Torben,


    Vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. Ich habe den heruntergschlungen wie einen spannenden Krimi. Das war ja der perfekte Anschluss an unser Fahrertraining und in der Situation Gold Wert. Wie ich so herauslese, hast du dich unter den „Großen“ sehr gut geschlagen: meinen vollsten Respekt dafür.


    Für mich war der Bericht auch deshalb so unterhaltsam, weil ich mich selber da drin wieder gefunden habe. Meine BB Erfahrungen waren auch von Adrenalin geprägt.


    1. Mal Bilster Berg: Ich hatte meinen Z4 (mein erstes RWD Fahrzeug) gerade einmal 2 Jahre und jegliche Erfahrung, die ich vorweisen konnte, war ein normales FaSi Training. Dann gab es vom Adac das günstige Angebot für ich glaube 150€ freies Fahren inkl. Einer „theoretischen Einführung in das sportliche Fahren“ und auch, wenn man mochte, „geführte Fahrten“ mit dem Instruktor. Das klang für mich nach einem gelungenen Einstieg in die Track-Welt...
    Als ich dort angekommen bin und nur von Porsches, Nissan GTR, Camaros, Corvettes KTM Xbows umzingelt war, wusste ich: das war eine blöde Idee von mir :D Praktischerweise brachte dieser „herrliche“ Sommertag Dauerstarkregen und das Wasser stand auf der Strecke. Die Hauptpunkte der theoretischen Einführung waren, dass die Stäbchen-Pylonen 150€ kosten wenn man sie um fährt und dass man die Lautstärkemessanalagen im Kopf haben sollte wenn man ein sehr lautes Auto hat. Die „Einführungsrunde“ hat der Instruktor mit einem Cayman GT4 gefahren....was soll ich sagen: viel viel zu schnell für meine Skills und das Wetter. Also das Adrenalin war am Anschlag und ich habe irgendwie versucht dran zu bleiben - mit dem Messer zwischen den Zähnen. Irgendwann nach der ersten Runde habe ich es dann aufgegeben und bin allein auf weiter Flur mein Tempo gefahren, welches allerdings ziemlich lahm war. Gut war dass nur wenige Autos auf der Strecke war und es relativ lange gedauert hat bis ich auf der letzten Position überrundet wurde ;) Ein Glück, dass ich und mein Auto heile geblieben sind. Es war sehr aufregend aber gelernt habe ich gar nichts.


    PS: auch hier hat sich ein E30 M3 abgeschossen :(


    2. Mal Bilster Berg: Racetrack Schnuppertraining am Tag der offenen Tür. Die Wetterbedingungen waren wieder „perfekt“: 0 Grad und Schneeregen :thumbup: Allerdings war es dieses Mal deutlich besser, da alle dem Instruktor folgen mussten und nicht so viele hochmotorisierte Sportwagen dabei waren. Der Lerneffekt war deutlich größer und es hat viel Spaß gemacht. Aber auch hier war der Trainer mit seinem. für den Track umgebauten, BMW sehr fix unterwegs. Aber es ging gerade noch ihm zu folgen.


    PS: hier hat sich leider bei einem vorherigen Shcnuppertraining Stint ein M4 mit Kaltverformung abgeschossen und der M4 vor mir stand in der Mausefalle urplötzlich trotz ESP gefühlt komplett quer aber hat sich zum Glück wieder gefangen. Ich bin zum Glück von ähnlichen Schreckensszenarien verschont geblieben.

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    @ Instagram: bermuda.06

    2 Mal editiert, zuletzt von Abarthig ()

  • Mich hat der Bilster Berg auch überrascht. Ich dachte: Was kann in der Gegend mit anspruchsvoller Berg und Talbahn sein. Ich durfte dort den RF auf der Kurzanbindung probefahren, hinter Instruktor der auch ganz schön Schwung geholt hat. Es gibt ein paar ganz schön miese Ecken. Dann durfte ich zum Vergleich bei Cindy Allemann mitfahren... ok da kommst du dir dann wie ein Fahranfänger vor :P
    Einer wurde auch kaltverformt, ist halt doch zu übermütig geworden. Einer aus dem Abarthforum hat auch bei der vorletzten Kurve vor Start/Ziel seinen Punto kaltverformt.
    Respekt vor der Strecke!
    Mit stärken Fahrzeugen hatte ich schon auf dem Nürburgring und Hockenheimring, das ist nervig...

    Stammtisch 10.5.2024 Weinstube Klingel LB (jeden 2. Freitag im Monat)

    Treffen Pfingsten 2024 Löwenstein Herbst 2024 Hachenburg

    Ausfahrt 1.5.2024 Münsingen 30.5.2024 Oldie Feeling Maxlrain


    Fiat 124 Spider CS0 2000ie 1979 (US-Spider umgebaut auf Europa BS Optik)
    Abarth 124 Spider 2016 rot mit LED und Bose

  • Hi Torben,


    Vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. Ich habe den heruntergschlungen wie einen spannenden Krimi. Das war ja der perfekte Anschluss an unser Fahrertraining und in der Situation Gold Wert. Wie ich so herauslese, hast du dich unter den „Großen“ sehr gut geschlagen: meinen vollsten Respekt dafür.

    Ha, vielen Dank, freut mich, dass Dir der Bericht gefällt. Ja, das Training war der Schlüssel dazu, dass ich mich im Auto wohlgefühlt habe. Ich fahre ja auch erst mit dem 124 seit Oktober überhaupt RWD. Die ganze Trackerfahrung habe ich ja im FWD gesammelt.


    Der Vergleich mit den "Großen" ist ja nicht ganz einfach – klar, ich bin schon ein bisschen stolz, da bis zum vierten Stint gut mitgehalten zu haben. Ich kann jetzt nicht sagen, ob ich mit einem der anderen Fahrzeuge besser oder schneller gewesen wäre, mehr Auto verlangt ja auch wieder mehr vom Fahrer – auch wenn man erstmal denkt, mehr Leistung hilft (tut es sicher, wenn man aus der Kurve in die sichere Grade beschleunigt). Jeder Fahrer sollte auf sein eigenes Limit achten, nur dran bleiben zu wollen führt einen schnell ins Kiesbett. Von daher war für mich in erster Linie das Ziel, sauber und heil durchzukommen und da bin ich, weil ich mich doch etwas unter Druck gesetzt fühlte fast noch mehr stolz, dass ich rechtzeitig entschieden habe, dass es genug war.


    Die Hauptpunkte der theoretischen Einführung waren, dass die Stäbchen-Pylonen 150€ kosten wenn man sie um fährt.

    Uh, gut zu wissen. An dem linken (zweiten) Pylonen im Clubhaus-S (T15 und T16) bin ich jedes Mal näher vorbei, bis ich gefühlt schon mit dem Spiegel dadrüber entlang gerauscht bin. :D Der Abschnitt, diese S-Kurve, die man so richtig schön über die Curbs räubern kann, hat mir neben der Mausefalle am meisten Spaß gemacht. Mutkurve war auch schön, weil man dort das geringe Gewicht, den niedrigen Schwerpunkt und das perfekt eingestellte Fahrwerk richtig fühlen konnte, während der Nachfolgende im Rückspiegel kleiner wurde.


    Die Strecke im Regen und bei kalten Temperaturen mag ich mir gar nicht vorstellen. Da hätte ich mich wohl wieder in den GTI gewünscht, der war im Regen perfekt.


    Respekt vor der Strecke!

    Immer – und dort ganz besonders. Wie sagt der Bayer? A Hund isser scho, der Röhrl, hat da schon ein paar Akzente gesetzt, die dem Fahrer richtig was abverlangen. Aber sonst wär's ja auch langweilig. :thumbup:

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  • Ich finde, dass du zu Recht stolz sein kannst, die Pace mit den anderen gehalten zu haben. Wie du schon sagtest, im Spider ist es viel anstrengender die Pace mitzugehen, da man Fehler in der Kurve auf der Geraden nicht mehr raus fahren kann. Daher ist man gezwungen die Kurven maximal gut und schnell zu fahren.


    Und deine Einstellung, nicht um jeden Preis mitzuhalten und den letzten Stint vorzeitig zu beenden ist genau richtig, denn es soll ja Spaß machen und das Auto heile bleiben. Aber grundsätzlich finde ich es auch sehr fragwürdig, dass bei einem Basic Training, kaum noch welche im letzten Stint übrig bleiben - geschweige dem Abflug deines Freundes. Ich hoffe der Schaden hält sich in Grenzen?


    Was mich noch interessieren würde: wie seid ihr die Mausefalle angefahren? Bis zum Ende der Geraden ganz Außen um dann erst spät den Scheitelpunkt zu treffen? (also ähnlich der Linie auf dem Contidrom) Oder seid ihr früher in die Falle reingefahren?


    Im Internet hatte ich mir erste Variante angeschaut. Der Instruktor ist die Kurve aber relativ früh angefahren, was ich persönlich nicht so gut fand. Später habe ich Mal die Variante mit dem sehr späten Einlenken gefahren und fand die viel viel besser, weil man einen konstanten Lenkradius hatte, leicht am Gas bleiben konnte und stabil durch die Kurve kam. Die Linie vom Instruktor führte dazu dass man gezwungen war den Lenkwinkel in der Kurve spitzer werden zu lassen, was letztendlich wahrscheinlich dazu geführt hat, dass der M4 so ausgebrochen ist.

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  • Interessant, dass Du nach der Mausefalle fragst, da hab ich schon mit mehreren drüber diskutiert. Du meinst bestimmt die Linie wie hier im Video:

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    (So hätte ich mir eine Einführung in die Strecke übrigens vorgestellt.)


    Ich bin die etwas enger gefahren und das funktionierte sehr gut mit dem leichten Auto.


    Hab heute das Auto gewaschen und natürlich einige Streifen von rumfliegenden Gummistückchen auf dem Lack. Da muss ich mal wieder kneten.
    Der BMW hat zum Glück keine nennenswerten Schäden davongetragen.