Sardinien 2023 - Spider statt KTM 1290, ein kleiner Werbevortrag für die schöne Sonneninsel

  • Moin Mädels!


    Der Plan für meinen diesjährigen Ausflug nach Sardinien stand fest. Der ganze September steht für eine Rundreise mit dem geliebten Krad zur Verfügung. Am Tag der Abreise - alles war gepackt, das Visier geschlossen - drückte ich den Anlasser und das Zauberteilchen machte eigenartige Geräusche und das Display zeigte einen Fehler der Motorsteuerung. Nach einem kurzen aber heftigen Wutanfall habe ich auf Anraten meiner Frau das Moped ab- und den Spider aufgerödelt.


    Das Reisebüro hat den Fährplatz von Zwei- auf Vierrad umgebucht und alles wurde gut. Eigentlich sogar viel besser. Mit kurzer Büx und Tieschört hinterm Volant der kleinen Knallbüchse fährt es sich viel fluffiger als im Lederornat und geschlossenem Helm. Ich hatte mit Taifi - Fiat rückwärts und das "i" für Teufel drangehängt - einen Riesenspaß. Damit wird es auf den genialen sardischen Straßen mit endlosem Grip ein echtes Vergnügen, Mopeds zu jagen. Auf der Geraden - so viele gibt es auf der Sonneninsel nicht - wirste schon mal wieder abgebügelt. Aber nur bis zur nächsten Kurve.


    Bei solch etwas rüpeliger Fahrweise wird es allerdings auch etwas anstrengend. Und der Verbrauch wird locker zweistellig. Und die Reifen rubbeln ordentlich ab. Die KTM war mit frischem Gummi besohlt. Taifi bekam auf der Insel neue Reifen. Es waren immer noch die Erstauslieferungsbridgestones drauf und nun gabe es einen Satz Good Year Eagle F1. Das war ein echt guter Tip vom Ralf, dem Hohlraumversiegelungskünstler aus Ellenz minus Poltersdorf.


    Nach kurzer Einfahrzeit gings rund, extrem viel besser als die Vorgänger. In Tortoli gibts einen super Reifenhändler. Großer Laden, super Service, absolut verlässlich mit allem. Unaufgefordert gabs nach dem Aufziehen der Reifen eine Achsvermessung. Gesamtpreis 650€. Da kannze nich meckern...


    An Bord gings in Genua, von Bord in Porto Torres in Nordwesten der Insel. Über 6 Stationen habe ich mich über die Westküste bis in den Süden und dann über die Ostküste wieder in den Norden durchgetan. An Bord dann in Olbia, von Bord in Livorno. Die Straßen sind wie bereits gesagt meistens extrem genial. Je nach Kreativität von Frau TomTom wird es allerdings auch komisch. Straßen sind plötzlich gesperrt oder es geht auf einer Schotterpiste weiter. Allerdings ist nicht immer das Navi schuld. Manchmal gehen super Straßen von jetzt auf gleich ins Rumpelige über. Dann heißt es durchhalten und weiter fahren. Meistens wird es dann wieder besser. Oder aber auch mal nicht.


    Manchmal tat mir Taifi leid. Aber er hat alles gut und ohne Blessuren mitgemacht. Nun ist er natürlich innen und außen komplett eingestaubt und ordentlich dreckig. Immerhin waren es auf Sardinien 3.850 offen gefahrene Landstraßenkilometer zuzüglich 2.000 Kilometer An- und Abreise.


    Nicht zu unterschätzende Gefahren auf Sardinien sind die grundsätzlich überall urplötzlich autauchende Viecher: Katzen, Hunde, Kühe, Schafe, Ziegen, Schweine leben dort ein nicht ganz ungefährliches Leben. Das gilt allerdings auch für die Fahrer von Autos und Motorrädern. Auf dem Weg in den Norden entlang der Westküste überholte mich etwa 30 Kilometer vor dem Abzweig nach Cala Gonone ein extrem engagierter deutscher Ducatifahrer. 20 Minuten später sah ich ihn wieder. Fahrer und Krad standen - nicht lagen - HINTER der Leitplanke. Erst nach einer Gedenkminute fiel mir ein, daß beide eigentlich VOR der Planke hätten stehen müssen. Also habe ich nach der nächsten Kurve gewendet und ihn dann angesprochen.


    Langes Gesicht, linksseitig komplett verschrammelte Duc. Mann und Maschine sind UNTER der Leitplanke durchgerutscht. Abgesehen vom Hardwareschaden ist nichts passiert. Der Bube feierte seinen zweiten Geburtstag...


    Falls du magst, kannst du dir hier ein paar Bilder meines Ausfluges anschauen: https://www.dropbox.com/scl/fo…nn2rnxc4nbu0v5r6zipt&dl=0


    Die Reihenfolge ist leider beim Hochladen in die Dropsbox etwas durcheinander geraten. Von den 6 besuchten Hotels sind drei echt empfehlenswert. Bei Interesse: einfach fragen!


    Taifi hat mir ja schon immer gut gefallen, nach dem Sardinienausflug liebe ich ihn abgöttisch. Was für eine geile Karre. Er ist ein ernst zu nehmendes Sportgerät und macht extrem viel Spaß. Ballern oder Cruisen, alles geht. 10 Jahre hatte ich eine Elise MK1. Die kann dem super Italiener aus Hamamatsu nicht annähernd das Wasser reichen!!!


    Komischerweise siehst du auf Sardinien fast nur übereifrige Mopedfahrer vornehmlich aus deutschen Landen. Mir sind nur 2 Spider und eine Horde von 6 Elisen unter die Augen gekommen. Das läßt sich doch ändern: packe dein Schätzchen und ab auf die Sonneninsel - es lohnt sich!!!


    Spätsommerliche Grüße aus dem schönen Taunus vom Ingo


    PS: nach Händlerdurchsicht der KTM in der letzten Woche war nur eine leichte Batterieschwäche festzustellen. Bei der 1290 ist es wohl normal, daß dann falsche Fehlermeldungen wegens entsprechend unterstromter Steuergeräte erscheinen... :thumbup:

    Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. ;)

  • Hallo Elise


    Schöner Bericht über deine Reise - hast vergessen, dass in Sardinien der km nur 890m hat.


    Beste Grüsse NONLCTRIC

  • Hallo Ingo

    Das ist mal ein schöner Erlebnisbericht :thumbup: Wie es aussieht hattest du viel Spaß :) und Respekt für dir KM Leistung :thumbup: :thumbup:


    Gruß Lemmy

    Lemmy, das mit der Kilometerleistung ergibt sich ganz von selbst! Probiere es mal aus. Das Fahren auf Sardinien macht einfach süchtig... 8)

    Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken. ;)